Seine Heinrichkeit präsentiert: Kunst
Rusty City – Berliner Edelrost
Rostkutsche
Ach der Herbst! – Die Blätter fallen, Käsekuchen werden um die Geschmacksrichtung Kürbis-Karamell erweitert und im Gräfekiez setzt ein alter Opel vor einem Straßencafé langsam etwas Patina an.
Rostiger Wächter
Stoisch rostet eine Löwenstatue auf einem Kreuzberger Parkplatz vor sich hin. Einst stolzer Herold der längst vergessenen Berlin-Burger Eisenwerk AG, bewacht sie jetzt nur noch ein achtlos abgestelltes Glas.
Going Underground – U-Bahn fahr’n!
U Frankfurter Tor
Blau leuchten die U-Bahn-Schilder an einem grauen Wintertag zwischen den Stalinbauten in Friedrichshain. Wer der kühlen Sachlichkeit entkommen mag, kann ja die Perspektive wechseln (heranzoomen) und die feinen Risse auf dem Schriftzug betrachten.
Zwischenwelt am Alex
Was den Berlinbesucher im besten Falle verunsichert und irritiert zurücklässt, ist dem gelernten Berliner allenfalls ein Schulterzucken wert. Gekonnt ignoriert er alles, was er nicht sehen mag und hat höchstens einen vor sich hingeschimpften Kommentar übrig. Wie schön doch das Großstadtleben ist.
Berlin Sky – Himmel über Berlin
Sonnenallee
Vom Hermannplatz kommend immer der Sonne entgegen! Und wenn es mal regnet, dann helfen die sonnengelben Busse der BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) aus. Akzentuiert wird das Ganze durch das Orange der BSR (Berliner Stadtreinigung) auf der Gegenspur. Irgendwie sonnig halt!
Heinrich-Heine-Straße
Über dem immergleichen Tross von Fahrzeugen in einer Schlucht von Plattenbauten zaubert der Berliner Himmel für uns Abendrot an Wolkenberge. Das erinnert zwar eher an Caspar David Friedrich oder höchstens den ganz jungen Heine, ist aber trotzdem schön anzuschauen.
Karl-Marx-Allee
„Jeden Morgen geht die Sonne auf“, heißt eines der bekanntesten Lieder des deutschen Komponisten Karl Marx (1897-1985). Dass er dabei ausgerechnet diesen Blick Richtung Frankfurter Tor im Hinterkopf hatte, darf getrost bezweifelt werden. Zweifelsfrei ist jedoch, dass die Karl-Marx-Alle nach seinem ungleich berühmteren Namensvetter benannt wurde.
Talking Walls – Berliner Kurznachrichten
Fun is dead!
Wenn das selbst die angehenden Street Artists im Schillerkiez sagen, wird’s langsam ernst!
Trash Hunter – Berliner Großzügigkeit
Geschenke des Universums
Wer sich schon immer fragte, was das Universum so zu bieten hat, könnte gegebenenfalls in Kreuzkölln fündig werden. (Spoiler Alert: eine Kiste mit einem leeren Pappbecher und zerknüllten Lumpen.)
Der Kaiserin neuen Kleider
In der Nähe des Volksparks Hasenheide werden „Frauenklamotten“ verschenkt. Allerdings muss den Kartoninhalt nach meinem Dafürhalten nicht unbedingt jede/r/s tragen.
Animations – (sich) bewegende Bilder
Seiner Heinrichkeit näher(-)kommen
Seine Heinrichkeit schlummerte bereits längere Zeit erhaben unter der Oberfläche, bevor er Anfang der 2000-er Jahre beim Bandprojekt „H80’s and His HST“ das Licht der Welt erblickte. Die Band war zwar schnell wieder Geschichte (direkt nach ihrer ersten Session stellte sie das gemeinsame Musizieren ein), doch His HST blieb. Seither unterhält Seine Heinrichkeit gelegentlich einen erlauchten Kreis mit Bewegtbild aus zusammengeschnittenen Videosequenzen oder bearbeiteten Fotos (damals noch unterlegt mit eigenwilligen Sounds, animiert mit Powerpoint), bastelt an verschiedenen Weltverbesserungsprojekten oder zieht einfach gravitätisch mit seiner Kamera durch die Straßen seiner Residenzstadt und kreiert Bilder, die ihn selbst ansprechen. Gelegentlich veröffentlicht er eine Auswahl dieser Bilder auf dieser Seite und lässt so auch das gemeine Volk des WorldWideWebs teilhaben – denn wie heißt es so schön: „Teile und herrsche“.